Die Wüste

Weit und breit war kein geeignetes Versteck zu finden, nur langweiliger, nutzloser und für Yume allmählich verhasster Sand. Sobald sie hier rauskämen, würde sie erstmal eine ganze Weile im Meer verbringen, so viel stand für sie fest. Beinahe bereute sie es ja sogar an Land gegangen zu sein. Wie friedlich wäre es nun in ihrem eigenen Haus auf der Fischmenscheninsel.
Plötzlich krachte neben ihnen ein Felsen ein, weswegen Yume sofort stehen blieb. Kurz sah sie zu Raziel, um sich zu vergewissern, dass er scheinbar unverletzt war. Dann folgte sie seinem Blick und schaute ebenfalls nach oben. Der Anblick ließ sie kurz die Luft anhalten. Der Geselle da oben war ja noch viel furchteinflößender, als die drei Skorpione vorhin. Allmählich kam ihr endlich der Gedanke, was für Wesen denn noch in dieser Wüste leben mochten. Es schüttelte sie dabei, an noch Schlimmeres zu denken.
"Vielleicht sieht er uns nicht, wenn wir uns nicht bewegen", flüsterte sie, dabei aber mehr zu sich, als zu dem Kopfgeldjäger. Ob er sie überhaupt gehört hat, konnte sie nicht sagen.
Der Skorpion dort oben bewegte sich langsam fort. So langsam, das Yume beinahe dachte, er mache es nur, um sie zu ärgern und im nächsten Moment würde er sich auf sie stürzen. Der Schwanz des Tieres bewegte sich bei jedem Schritt bedrohlich. Dennoch hatte die Meerjungfrau die Hoffnung, dass sie kampflos und vor allem lebend aus dieser Situation kommen würden. Ein weiterer Schrei ließ sie kurz zusammenzucken.

Er konnte nicht anders als still dazustehen und selbst seine Atmung war weitaus flacher als sie normal gewesen wäre. Selbst wenn er es gewollt hätte wäre er wohl keinen Fleck von der Stell gekommen und so beobachtete er jede Bewegung des riesigen Ungetüms. Mit langsamen Bewegungen schien es sich von ihnen weg zu bewegen und er dachte sich schon das es sie nur in den Wahnsinn treiben wollte. Dann gab es einen weiteren Schrei diesmal von weiter weg. Der Skorpion zuckte noch einmal zurück und verschwand dann hinter den Felsen.

Raziel keuchte, er hatte das Gefühl seit Stunden hier zu stehen auch wenn er wusste das es in Wirklichkeit bloß Sekunden gewesen waren. Er stand wieder ganz auf den er hatte bisher halb gekniet und lehnte sich an den Felsen der herunter gefallen war. Ein rascher Blick zu Yume zeigte ihm das ihr genau so wenig etwas passiert war wie ihm, irgendwie hatte er erwartet das dieses Wesen sich jeden Moment auf sie stürzen würde.

"Wir leben noch.", die Worte kamen ihm Stockend von den schuppigen Lippen aber die Aussage war richtig und das allein war doch schon ein richtiger Grund zur Freude. Er überlegte was sie nun tuten konnten. Die unmittelbare Gefahr gefressen zu werden war jetzt weg aber die Tiere waren immer noch nahe. "Yume wenn du noch gehen kannst sollten wir verschwinden, am besten in die andere Richtung als die Skorpione." Raziel bezweifelte das die Revolutionärin anderer Meinung wäre aber wartete trotzdem auf eine Antwort, auch beunruhigte ihn nun wo das Tier fort war ein anderer Gedanke, warum war es überhaupt umgedreht? Es gab doch wohl nichts hier dem so eine Kreatur nicht alleine begegnen wollte oder?

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Post 13

Das Tier verzog sich. Es drehte tatsächlich um und verkroch sich weiß Gott wohin. Und das war Yume nur mehr als recht. Sie atmete erleichtert auf und versuchte die aufkommende Freude etwas zu zügeln. Schließlich waren sie noch in der Wüste und wer wüsste schon, was noch auf sie lauern konnte. Sobald sie wieder in tatsächlicher Sicherheit waren, konnten sie ja feiern oder schlafen. Im Moment kam ihr letzteres verdammt verlockend vor, sie wurde einfach mit jeder Bewegung, mit jedem Schrecken immer müder. Aber es hielt sich immerhin noch in Grenzen.
Als Raziel zu sprechen begann, sah sie zu ihm und nickte. "Bin ganz deiner Meinung."
Sie drehte sich zur Seite und begann zu rennen. Egal ob nun keines dieser Tiere mehr in Sichtweite war, der letzte Schrei war ihr entschieden zu nahe und er machte ihr zu allem Überfluss auch etwas Angst.
"Was meinst du, wie weit es noch bis zur Festung ist?", fragte sie laut, ohne ihren Schritt zu verlangsamen. Sie warf noch einmal einen Blick zu dem Gemäuer, dass sie für ihre Rettung hielt. Es schien erneut ein Stück näher gekommen zu sein und sie hoffte inständig, dass dies auch stimmte. Sie wollte ihr Ziel endlich erreicht haben und nicht mehr befürchten müssen, dass sie jeden Augenblick aus dem Sand heraus angegriffen werden konnten.
Plötzlich spürte sie, wie der Sand unter ihr nachgab und das nicht auf die Art und Weise, die er nachgeben musste. Ihr Körper reagierte schneller als ihr Verstand und brachte sie mit einem ordentlichen Sprung nach hinten in Sicherheit, um sicher zu gehen, stolperte sie noch mal ein paar Schritte zurück und verlor ihr Gleichgewicht, weswegen sie hinfiel. Aber das störte sie eher weniger, denn das Loch, dass nur wenige Schritte vor ihr erschien, nahm ihre ganze Aufmerksamkeit in anspruch. Verwirrt stand sie auf und tastete sich vorsichtig zu dem Loch, wartete bei jedem Schritt ein paar Sekunden, um sich sicher zu sein, dass der Sand nicht wieder einstürzen würde. Als sie am Rand angekommen war, lugte sie hinein. Es sah einer Höhle ähnlich, auf dem Boden lagen Knochen und andere Überreste eines ehemaligen Lebewesens. Auch andere Dinge waren verteilt, die Yume aber nicht zuodnen konnte. In einer Ecke krabbelten vier winzige Skorpione umher und quietschten vor sich hin. Es schien, als wären sie gerade erst zur Welt gekommen.
"Sieh dir das mal an", flüsterte sie, hoffte dabei, dass Raziel sie hörte. Scheinbar waren sie auf ein Nest dieser Skorpione gestoßen, aber weit und breit war kein ausgewachsenes Tier zu sehen. Es stand trotzdem fest, dass sie hier nicht all zu lange bleiben sollten.




[out: sorry, dass es so lange gedauert hat, bin einfach nie dazu gekommen zu schreiben...]

Raziel folgte diesmal Yume und hielt sich dabei ein Stückchen hinter ihr, er fühlte sich inzwischen ein wenig unwohl ganz ohne Waffe aber immerhin hatte er noch seine Kenntnisse im Fischmenschenkarate. "Na ja ein Stückchen wird es schon noch sein, aber wir sind schon ziemlich weit gelaufen also schätze ich mal das es nicht mehr so weit ist." Als er ein Knacken in der Erde hörte blieb er stehen und sah wie Yume zurücksprang als der Boden nachgab, auch er besah sich mit einem Blick was unter der Erde war. Er verzog das Gesicht bei den herumliegenden Knochen und den anderen Überresten von Tieren. Dann sah er die Skorpione, sein Kopf tat ihm weh, was hatte das zu bedeuten, das große Tier war abgedreht. Hier waren Jungtiere also bedeutete das wohl das die großen Tiere auf Futtersuche für ihren Nachwuchs waren. Na wunderbar ein weiterer Grund um so schnell wie möglich Abstand zwischen sich und die Tiere zu bringen. Außerdem würde jeder Augenblick den sie hier blieben sie ihrem Grab wohl näher bringen wenn man bedachte wie ein Muttertier seine Jungen verteidigen würde. "Lass uns verschwinden bevor uns eines von den Tieren sieht." aus seinen Klamotten holte er ein Taschenmesser heraus, nervös machte er es immer wieder auf und zu was ein schnippendes Geräusch machte. Raziel hatte keine Freude an ihrem unfreiwilligen Aufenthalt in der Wüste.

[out: Macht nichts passiert jedem mal.]